Dass mit dem Bevölkerungswachstum auch ein Wachstum der Stadt insgesamt verbunden sein wird, ist logisch. Es muss aber dann auch klar benannt werden, dass sich daraus Zielkonflikte ergeben. „Das wir weiter wachsen müssen“ (wie im Entwurf formuliert) steht dem Ziel „Flächenfraß stoppen“ entgegen. Wenn das Zielkonzept Naturschutz als Planungsgrundlage verbindlich wird, wenn Klima- und Frischluftschneisen erhalten und wertvolle Landwirtschaftsflächen nicht mehr bebaut werden sollen, kann es kein „Weiter so“ im Bereich der Siedlungsentwicklung geben. Dazu muss es im Programm klare Signale und Maßnahmen geben. Alleine mehrgeschossiges Bauen im Bereich Handel und Gewerbe genügt dafür nicht. So wie z.B. in der von uns mit regierten Stadt Stuttgart muss der Grundsatz „Innenentwicklung“ vor Außenentwicklung Grundlage der Stadtentwicklungsplanung werden. Ein deutliches Fragezeichen müssen wir besonders bei großflächigen Neubauplanungen mit überwiegend Einzelhäusern machen, für die wertvolle Ackerböden und landwirtschaftliche Existenzen geopfert werden. So, wie wir uns als Grüne landes- und bundesweit im Rahmen der von uns maßgeblich mit auf den Weg gebrachten Nachhaltigkeitstrategien für eine deutliche Reduzierung des Flächenverbrauchs einsetzen (in Richtung Netto 0), so müssen wir das besonders auf kommunaler Ebenes umsetzen. Denn hier fallen dazu die Entscheidungen.
Kapitel: | 1. Lebenswert und bezahlbar wohnen in Bielefeld |
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Antragsteller*in: | Adalbert Niemeyer-Lüllwitz (KV Bielefeld) |
Status: | Angenommen |
Eingereicht: | 07.06.2020, 18:13 |